Jersey - eine schöne kleine Insel
Die Kanalinseln sind ins Meer gestürzte Stücke Frankreichs, die England aufgesammelt hat.
St. Helier
Mit ca. 33.500 Einwohner ist St. Helier Jerseys lebendiges Zentrum im Süden der Insel.
Nicht gerade die schönste Stadt der Inselgruppe aber immerhin mit einer sehr lebendingen Innenstadt.
Die Markthalle von St. Helier: Hier kaufen die Einheimischen ein.
Auf der Insel herrscht der Britisch übliche Linksverkehr, die meisten Straßen sind sehr schmal und es sind maximal 40mph (64kmh) erlaubt. Dagegen ist das öffentliche Verkehrsnetz aber hervorragend ausgebaut und man kommt mit dem Bus überall auf der Insel hin. Wir haben uns deshalb anstatt eines Mietwagens ein Wochenticket für den Bus genommen. Das hat sich auch als großer Vorteil bei den vielen Küstenwanderungen die wir unternommen haben herausgestellt. Alle Buslinien starten an der Liberation Station in St. Helier.
Einen Haken hat die Busfahrerei allerdings: Wenn irgendwo auch nur der kleinste Unfall passiert, sperrt die Polizei die Straße für mehrere Stunden. Uns ist das in zwei Wochen zwei mal passiert. Einmal auf dem Weg zu einer Wanderung, da mussten wir 4km vor unserem geplanten Einstieg den Bus verlassen und sind zu fuß weiter. Ein zweites mal wollte ich zum Leuchtturm um den Sonnenuntergang zu fotografieren und da kam der Bus erst mal gar nicht. Das folgende Bild zeigt die Szene. Der Bus sollte eigentlich die Straße herunterkommen aber die Polizei hat alles abgeriegelt. Also nix mit Fotografieren und wieder zurück ins Hotel.
St. Brelades Bay
Die Gemeinde St. Brelade nimmt den ganzen Süd-Westen der Insel ein. Wir waren dort im Golden Sands Hotel untergebracht:
Die Parish Church von St. Brelade ist eine der schönsten der Insel. Der Kirchenbau geht auf das 12. jh. zurück. Ich werde noch in einem "special" auf die besondere Gegebenheit dieser Kirche eingehen.
Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die wunderschönen Küstenwanderwege....
...und den Ausblick den man nach dem Erklimmen der Höhenzüge genießen kann. Die Insel besteht hauptsächlich aus rotem Granit, was hier natürlich von der Abendsonne noch besonders hervorgehoben wird.
Auf Jersey wohnen sehr viel reiche Leute und speziell St. Brealde hat den Ruf ein Ort der Reichen zu sein.
Küstenwanderung nach Bouley Bay
Los giengs an der Trinity parish church...
...vorbei an typisch englischen Herrenhäusern...
über schmale Pfade entlang der Küste...
durch dichten Bewuchs mit Ginster.
Teilweise bekommt man auf diesen Wegen einen eisigen Wind ab und man benötigt Schal und Mütze, die man aber nach der nächsten Biegung wieder ablegt weil dort totale Windstille herrscht und die Sonne im April bereits deutlich an Kraft zugelegt hat.
The Long Echet
Und zum Schluss gehts steil Bergab nach Bouley Bay...
.. und von dort mit dem Bus zurück.
Von L'Etacq nach Greve de Lecq
Mit unserem nächsten Ausflug entführe ich Euch auf eine Küstenwanderung vom Nordwesten der Insel in den Norden. Der Ausflug beginnt bei L'Etacq was am nördlichen Ende der St Quen's Bay liegt. Zumindest war das der Plan da dort die nördlichste Bushaltestelle auf der Westseite der Insel war. Leider jedoch ereignete sich auf der "Five Mile Road" auf dem Weg nach L'Etacq ein kleiner Unfall. Ein SUV hat einem Oldtimer die Vorfahrt genommen und es gab zwei leicht Verletzte, worauf hin die Polizei die Straße für fast fünf Stunden gesperrt hat. Wir mussten deswegen den Bus verlassen und zusätzliche 4 km den Strand hoch laufe.
Die Tour geht dann weiter nach Grosnez Castle vorbei an Abhängen geschmückt mit wunderschön blühenden Grasnelken.
Im zweiten Weltkrieg haben die Engländer die Kanalinseln kampflos den deutschen Truppen überlassen und die Insel wurde am 1. Juli 1940 durch die deutsche Wehrmacht besetzt. Dies war sicherlich eines der dunkelsten Zeiten in der Geschichte der Kanalinseln. Die Inseln waren Teil des Atlantik Walls, es wurden Zwangsarbeiter aus vielen verschiedenen Nationen auf die Insel gebracht und es gab sogar ein Konzentrationslager. Aus 500.000 m³ Beton entstanden Bunker, Wallanlagen, Kasematten, Lazarette und kilometer lange Tunnelsysteme. Hunderte von Gefangenen starben bei diesen Arbeiten. Die ganze Anlage war jedoch völlig überdimensioniert und wurde am D-Day von den Alliierten komplett ignoriert. Viele von den Bunkern existieren immer noch und einige werden sogar wieder hergerichtet. Wer daran Interesse hat, Jersey War Tours bietet auf der Insel Touren und Photo Workshop´s an.
Weiter ging es dann vorbei an kleinen Buchten und Abhänge voll mit blühendem Ginster und wilden Narzissen.
Angekommen in Greve de Lecq kann ich wärmstens Coleen's Cafe empfehlen. Nach unserer Erfahrung gibt es hier das beste Fish ´n Chips und den besten Kuchen auf der Insel. Von Greve de Lecq kommt man dann auch wieder bequem mit dem Bus zurück nach St. Helier.